Welcome in Paradise!

„Welcome in Paradise!“ – mit diesen Worten begrüßte uns der Bootsjunge“Jonny be good“ auf St. Lucia – und wir müssen ihm absolut Recht geben!!

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Mit unserer Ankunft in den Grenadinen hat uns das Karibik-feeling voll erwischt. Von Union Island aus sind wir am 11.12. in die Tobago Cays gesegelt – ein Inselarchipel, das in Sichtweite von Union Island liegt – und kaum dort, hat man das Gefühl, im wahren Paradies angekommen zu sein. Die Inselchen (Baradel, Petit Bateau, Petit Rameau, Jamesby und Petit Tobac – allein die Namen sind entzückend, oder?!) sind unbewohnt, über und über mit Palmen bewachsen, haben leuchtendweiße Sandstrände und außen herum klarstes Wasser, Schildkröten und Riffe. Was will man mehr? Wir haben dort,  gleich neben der Laridae, die uns schon erwartet hat, unseren Anker geworfen ….. und entspannt!  Und geschnorchelt, gebadet, gechillt…

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Aufgrund einer „lockeren Verabredung“ trudelten dann auch bald die „Kirikou“, die „Nelia“ und die „Sir Henri 4“ (allesamt Familienboote der Barbados 50 fleet) ein – Kinderhappening, gemeinsame Riff-Ausflüge, BBQ am Strand und Cocktails an Bord standen auf dem Programm.

Nela und Lia, Lorenz´“Groupies“:

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Cocktailparty / Sundowner auf der Sameera:

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Allein die starke Strömung und Wind waren ein bisschen heftig und rau, sodass wir nach drei Tagen weiterfuhren nach Canouan. Auf dieser Insel lebt eine Riesenkolonie von Pelikanen – die uns am frühen Morgen auch eindrucksvoll mit ihrer gemeinsamen Jagd auf  Fische, ganz in der Nähe unserer Sameera , beeindruckte. Severin war förmlich aus dem Häuschen, da er Pelikane bislang als Fabelwesen wähnte – und ein echter Fan von ihnen ist.

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Seesterne:

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Als  nächstes Ziel unserer Route hatten wir Bequia auf dem Plan – eine kleine, aber üppig-grüne Insel mit farbenfrohen Häuschen im Gingerbread-Stil, bunten Märkten, geruhsamer Hafenbucht, angenehm geschützt vor Wind und Welle. Es gibt einladende Bars und Restaurants, die Bewohner heißen Touristen spürbar willkommen, ohne aufdringlich oder „touristisch“ zu sein. Das Ambiente weckt heimatliche Gefühle, konnten wir feststellen.

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Unser Besuch eines Schildkröten-Santuaries, in dem Babyschildköten geschützt aufwachsen können, bis sie im Alter von ca. 7 Monaten und recht guten Überlebenschancen  in die Wildnis des Atlantiks freigelassen werden oder aber krank aufgefundene Schildkröten gesund gepflegt werden, war besonders schön.

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Weiter ging es – trotz steifer Brise von achtern und Kampf gegen die Strömung im Kanal nördlich von St. Vincent – nach St. Lucia in eine Bucht, die direkt am Fuß des Wahrzeichens der Insel liegt: den steil aufragenden Silhouetten der  Two Pitons, zweier Vulkankegel. Am Abend waren wir dort auf eine Geburtstagsparty eingeladen („Jiyu“) und wurden königlich mit koreanischen Delikatessen von Kelly, Jerome und Mia verwöhnt. Am nächsten Tag (18.12.), nach ausführlicher Erkundung des bunten Riffs gleich neben unserem Boot,

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erkundeten wir die Insel im Rahmen einer geführten und leider – aufgrund eines Missverständnisses – überteuerten Tour. Beim nächsten Mal, so haben wir uns vorgenommen, verhandeln wir vor Fahrtbeginn den Endbetrag und nicht Einzelposten, die verwirrend formuliert sein können….  Aber sei´s drum, das war ein learning – und das warme Schlammbad am Vulkan,  den Besuch des Botanischen Gartens mit tropischem Blütenmeer und die Sulphur-Wasserfälle haben wir auf jeden Fall sehr genossen.

Frühmorgens und bei spektakulärem Regenszenario mussten wir dann am 19.12. nach Martinique aufbrechen, um zeitig dort einzutreffen, denn am 21.12. sollten dort Anne und Clara (Norbert´s Frau und Tochter (14)) am Flughafen in Fort-du-France eintreffen.

Two Pitons im Regen:

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Begegnung mit der AIDA  vor St. Vincent:

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Wenn man in den mildplätschernden und türkisleuchtenden Buchten der Grenadinen die karibische Atmosphäre genießt, vergisst man schon mal leicht, dass außen herum ja der raue, große und oft wilde Atlantik braust. Kaum aber, dass die Sameera die schützende Bucht verlässt, fällt es uns dann immer wieder auf:  upps, da ist er ja wieder, mit beeindruckender Wucht, brausenden Winden und beachtlich großen Wellen….!!  Dann ist es mit der karibischen Gemütlichkeit schnell vorbei und „echtes Segeln“  angesagt.

Aber Sameera und Crew sind inzwischen ein wirklich gut eingespieltes Team, alle Klappen werden dicht gemacht, die Ohren angeklappt – und los geht´s.

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Wir freuen uns immer wieder daran, wie gutmütig und flott die Sameera segelt – sind froh, dass das Geschaukel sich in Grenzen hält – und betrachten mit Faszination, wenn wir in der Nachbarschaft segelnd den einen oder anderen Monohull (also ein Einrumpfboot) sehen, der von den Wellen zuweilen ganz schön durchgeschaukelt zu werden scheint.

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Für uns als Familiencrew sind wir wirklich froh, dass wir auf einem Katamaran unterwegs sind, der nur mäßig in den Wellen „geigt“ und uns erstaunlich viel Platz bietet.  Man hockt einfach nicht zu eng aufeinander –  und unsere „Bewegungsmonster“ finden auch ihre Möglichkeiten, sich auszutoben. Und bei Bedarf ist es auch relativ gut möglich, sich mal aus dem Weg zu gehen.

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Der Bordalltag ist natürlich schon sehr davon geprägt und davon abhängig, dass Routinen und Regeln eingehalten werden müssen, um das Miteinanderleben angenehm zu gestalten. Die leidigen Diskussionen mit den Jungs um „Spüldienste“ und sonstige Gemeinschaftsaufgaben sind schon deutlich zurückgegangen, vieles ist selbstverständlicher geworden und inzwischen eigentlich recht gut eingespielt.  Einzig das Thema „Schule“ (Bordschule findet unter der Woche täglich vormittags bis 13 Uhr statt (mit kleinen Ausnahmen))  läuft von Zeit zu Zeit immer mal wieder „unrund“ und wir Eltern müssen die Arbeitsbegeisterung der Jungs schon heftig herbeireden…. Was uns dabei aber hilft, ist die Erinnerung daran (oder zumindest der Versuch einer Erinnerung), wie hochmotiviert und enthusiastisch wir als Teenager Hausaufgaben und Lernen bewältigt haben… ja uns förmlich darum gerissen haben (hust)…

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Also sagen wir uns immer wieder: Milde walten lassen, geduldig bleiben, aber die Ziele nicht aus den Augen lassen. Wie schön, dass ab heute Weihnachtsferien sind – das genießen wir alle sehr. Seit gestern sind zusätzlich Anne und Clara mit an Bord, um mit uns die Weihnachtsferien zu verbringen und Anfang  Januar Norbert dann wieder mit nach Berlin „zu entführen“. Bis dahin ist der „Füllstand der Sameera“ zugegebenermaßen recht hoch – da wäre Schule an Bord ohnehin sehr schwierig.

Für die kommenden 10 Tage haben wir uns vorgenommen, Landausflüge auf Martinique zu unternehmen, wieder in die Grenadinen zu segeln (vor allem Bequia und die Tobago Cays haben unser Herz erobert!) und in Riffen zu schnorcheln. Für morgen steht das Weihnachtsplätzchen-Backen auf dem Programm, was sich Severin schon seit Wochen wünscht und wofür Clara extra die passenden Zutaten, Verzierungen und Ausstechförmchen aus Deutschland mitgebracht hat. Und dann muss natürlich noch unser Weihnachts-Palm-Baum geschmückt werden. Wir werden es wohl  – in Ermangelung klassischer Weihnachtsdevotionalien an Bord – halten wie „Petterson und Findus“, die ihren Weihnachtsbaum ja auch mal mit allem möglichen, möglichst glänzendem Zeug aus dem Alltagsgebrauch geschmückt haben…